Bildung

Eigentlich hätte ich heute Abend ja nichts mehr schreiben wollen, aber nach dem „Meiner“ und ich uns nun eine Stunde lang köstlich amüsiert haben, muss ich meine Leserinnen und Leser auch an unserem Spass teilhaben lassen. Wir haben nämlich Schularbeiten von Fünftklässlern korrigiert. Arbeiten, mit denen getestet wird, wie fit die Kinder für die Oberstufe sind. Hier ein paar Muster, wie fit sie sind:

Frage: Wie nennt man die Zähne, die dir schon ausgefallen sind?

Antwort: Mehlzähne

Frage: Warum stehen Atomkraftwerke meist am Wasser?

Schüler 1: Weil so weiss man, wenn ein Schiff kommt.

Schüler 2: Damit sie nicht fallen.

Schüler 3: Weil in der nähe Militär ist.

Frage: Wie heissen junge Wildschweine?

Antwort: Eber

Wie heisst die männliche Ente?

auch Eber

Junge Wildschweine heissen übrigens wahlweise auch Kalb oder Wildferkel, männliche Enten auch Papa oder Gans.

Frage: Welches ist die grösste Stadt der Schweiz?

Antwort: Deutschland

Frage: Welchen Erdteil hat Kolumbus entdeckt?

Antwort: Bö (Wahlweise auch Spanien)

Frage: Welche Kraft macht, dass Dinge auf den Boden fallen, wenn man sie loslässt?

Schüler 1: Erdenergy

Schüler 2: Kran

Schüler 3: Blanet

Schüler 4: sie Fahren

Frage: In welche Richtung fliegen Zugvögel im Winter?

Antwort: Noders

Frage: Zu welchem Volk gehören Asterix und Obelix?

Schüler 1 – 10: Römer (Da kann man nur sagen: „Die spinnen, die Schüler!“)

Schüler 11: Comiks

Aufgabe: Nenne drei Lebensmittel, die man kühl lagern muss.

Lösung: Milch, Cola, Mineral

Frage: Was ist ein Vegetarier?

Schüler 1: Gemüse

Schüler 2: Lebensmittel (Hoffentlich laufe ich dem nie über den Weg, sonst frisst er mich mit Haut und Haar…)

Frage: Wer erbaute das Amphitheater in Windisch?

Antwort: Julius Cäsar (Und zwar ganz alleine. Gestorben ist er dann wegen der vielen Schwielen, die er an den Händen hatte.)

Frage: Was brauchst du noch zum Spaghettikochen?

Antwort: Nein

Frage: Woraus bestehen Wolken?

Schüler 1: getrocknetem Regen

Schüler 2: Himmel

Frage: Spitzname für ein Kind, das sehr viel liest?

Schüler 1: Spitzbub

Schüler 2: Härry

Schüler 3: dicke

Frage: Womit wird eine Dampflokomotive betrieben?

Antwort: Mit Steinen

Frage: Wie nennt man einen Musiker, der neue Musikstücke schreibt?

Antwort: Kopietnierer

Frage: Was muss ein Musicaldarsteller können?

Schüler 1: schreiben, denken

Schüler 2: spielen, komunieren

Frage: Eine halbe Glatze hat 100 Haare. Wie viele hat eine ganze Glatze?

Antwort: 1 Million

Aufgabe: Schreibe drei Mannschaftssportarten auf.

Schüler 1: Basel, YB, Zürich

Schüler 2: Juventus, Galastaray, Young Boys (Für Schreibfehler stehe ich nicht gerade. Ich habe alles so abgeschrieben, wie es da stand. Im Gegensatz zu den Schülern kenne ich mit Mannschaftsspotrarten nämlich nicht so aus…)

Bei solchen Antworten muss man sich doch wirklich keine Sorgen machen um den Bildungsstand der heutigen Jugend. Zumindest an Originalität sind sie kaum zu übertreffen. Und atmen tun die Kinder übrigens wahlweise mit der Leber, der Luftröhre oder dem Herzen. Wie schon Antoine de Saint-Exupéry wusste:Man atmet nur mit dem Herzen gut.“

Das Majestix-Syndrom

„Ich fühl mich so müde …. nur noch müde…“

Und „Meinem“ geht’s nicht anders. Und die Adventszeit fängt morgen erst richtig an…

Wann endlich wird der Winterschlaf für Eltern eingeführt?

Schlechter Einfluss

So langsam müssen wir uns darüber Gedanken machen, ob wir nicht sämtliche Asterix-Bände auf den familieninternen Index setzen müssen. Der schlechte Einfluss ist einfach bedenklich. Zum Glück sind bis jetzt noch keine Römer durch die Luft geflogen, doch das ist bald das Einzige, was unsere Bande noch nicht ausprobiert hat.

So zelebrierten die drei Älteren am Samstagnachmittag, als die Eltern mal wieder im Garten am Graben waren, eine Heisswasserstunde wie sie im Buche steht. Dass dazu auch „ein Tropfen von Milch“ ins heisse Wasser gehörte, versteht sich von selbst. Zum Glück konnte man im Nachhinein nicht mehr genau eruieren, wie viele Tropfen von teurer Bio-Milch bei der Fete draufgegangen waren. Die riesige Lache auf dem Fussboden liess aber auf eine ziemliche Menge schliessen.

Oder nehmen wir die Fische. Jeder weiss, dass man Forellen nicht schuppt, wenn man sie blaukochen will. Aber Verleihnix schuppt seine Fische, Fische schuppen sieht cool aus, folglich müssen die Forellen auch geschuppt werden. Alle Einwände, Verleihnix verstehe nichts von Fischen, sind zwecklos. Noch Tage später kleben überall winzige Schüppchen, die sich kaum mehr wegkratzen lassen.

Und dann erst der Zaubertrank! Was da alles schon verschwendet wurde! Ekliges Gebräu aus Ketchup, Schwarztee, Orangenjus und Salz. Mist, jetzt habe ich das Rezept verraten. Aber hätten die Gallier dieses Zeug gesoffen, wären ihre Abenteuer schon nach der ersten Seite zu Ende gewesen.

Was aber an der ganzen Asterix-Euphorie am ungerechtesten ist, ist dass sie mich nicht mitmachen lassen.  Als ich am Muttertag frühmorgens an den gedeckten Frühstückstisch geschlurft kam und brummte „Schalut schuschammen! Gibtsch hier wasch schu Trinken?“, starrten mich alle entgeistert an. Die wollen mich also nur, weil ich so dekorativ bin und deshalb halte ich jetzt die Luft an, bis sie mich auch mitspielen lassen. Sonst fliegen die Abenteuer von Asterix dem Gallier aus dem Fenster.

Cäsar, Obelix & Co.

Langsam wird es etwas zuviel mit diesem Cäsar. Anfangs ging es ja in erster Linie noch um Fakten. Wer war er denn? Wie und wo lebte er? War er ein "Guter" oder ein "Böser"? Warum wurde er ermordet? Und so weiter. Irgendwann dann zog er bei uns ein und seither will der Zweitjüngste mit "Tschüss Cäsar" verabschiedet werden, wenn er zu Bett gehen sollte. Ruft man den Jungen zum  Essen, muss er sich "zuerst noch um Cäsar kümmern", müsste er gehorchen, kann er nicht, weil Cäsar "keine Lust hat". Als Mutter müsste man da eigentlich Verständnis haben, hat man doch selber jeweils nach dem Dreikönigstag Napoleon gespielt und den zahlreichen Geschwistern eroberte Ländereien zugesprochen. Doch das war eine Phase während der Pubertät. Was aber wird aus einem Kind, das sich bereits als Vierjähriger für Cäsar hält?

Neben Cäsar wohnt neuerdings auch Obelix bei uns. Die Mischung ist nicht mal so explosiv, wie man denken würde. Eigentlich verstehen sich Obelix und Cäsar glänzend. Nur uns gehen sie zuweilen auf die Nerven. Nachdem man am selben Tag zum hundertsten Mal den Dialog "Falbala!" – "Psst, sie könnte uns ja hören." und danach prustendes Gelächter mitangehört hat, verspürt man den  fast unwiderstehlichen Drang, sich Petersilie in die Ohren zu stopfen und "Hihi, er ist entfesselt!" zu brüllen. 
Zu dumm nur, dass man mit Petersilie in den Ohren nicht hören würde, wann es mal wieder Scherben gibt. Der Jüngst hat sich nämlich in den letzten Tagen angewöhnt, auf den Esstisch zu klettern und mit Geschirr um sich zu werfen. Keine Ahnung, wofür er sich hält, aber der Druide Amnesix wüsste bestimmt eine Therapie für ihn. 
Wenigstens eine ist noch auf dem Boden geblieben. Unsere Tochter muss  jedesmal fragen, ob Obelix nun der Dicke sei (worauf der Älteste einwendet, Obelix sei nicht dick, sondern höchstens dick angezogen) und überhaupt gibt es bei Asterix zu wenig Frauen. So widmet sich wenigstens ein Familienmitglied den wichtigeren Dingen des Lebens und übt fleissig, auf dreissig zu zählen.