Februar

Ich hab’s ja schon immer geahnt, dass einige in unserer Familie ein wenig verrückt sind. Doch so deutlich wie im Februar tritt es selten zu Tage.

Nehmen wir beispielsweise unseren Ältesten. Wer hat denn schon ein Kind, das täglich freiwillig eine Knoblauchmilch zu sich nimmt? Knoblauchmilch! Mich schaudert schon, wenn ich das Zeug zubereiten muss und er verlangt diese Scheusslichkeit Tag für Tag. Zum Frühstück. Keine Ovomaltine, kein Caotina, keine Honigmilch. Knoblauchmilch muss es sein. In meinen Augen grenzt es an Kindsmisshandlung, einem Kind Knoblauchmilch zu geben, aber er schwört darauf. 
Oder nehmen wir die zwei Nudisten in unserer Familie. Draussen frieren einem fast die Finger ab und auch drinnen ist es nicht gerade warm, doch die beiden rennen splitterfasernackt durch die Wohnung. Was hast du denn dagegen, Mama? Es ist doch Februar und im Februar beginnt bei Vendittis die FKK-Saison, da mag es draussen noch so kalt sein. Das war schon immer so und das ändern wir auch nicht, wenn die beiden Grossen langsam Vernunft angenommen haben und sich nur noch bei jeder Mahlzeit die Hosen vom Leib reissen.
Ja, und dann gibt es noch einen, der im Februar plötzlich nicht mehr sich selber ist. Die Rede ist von „Meinem“. Das ganze Jahr über ist er ein ziemlich zivilisierter Mensch, der inzwischen sogar schon ganz anständig den Abfall trennt und der täglichen Portion Pasta Bolognese vor Jahren abgeschworen hat. Und dann, im Februar mutiert er von einem Tag auf den anderen zum italiensichen Couchpotato. Festival di San Remo. Mehr brauche ich dazu wohl nicht zu sagen ausser: Wann ist endlich März?!

2 Gedanken zu “Februar

  1. Echt? Ich hätte gedacht, „Meiner“ sei der letzte Mensch auf diesem Planeten, der sich noch San Remo anschaut. 😀

  2. Hihi, ich lach mich krank! Mein Göttergatte stammt aus dem schönen Tessin. Ich erlebe genau dasselbe Februar für Februar… Was finden sie bloss so spannend an diesen Sendungen? San Remo, wenn ich das nur schon höre. Ätzend!!

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