„Meiner“ und ich haben beschlossen, eine neue Einnahmequelle zu erschliessen. Wer uns anstarrt, weil wir mit fünf Kindern unterwegs sind, zahlt. Und zwar ab sofort. Bis Ende Jahr gilt für alle der gleiche Einführungspreis: Fünf Franken für fünf Minuten starren. Nächstes Jahr werden wir dann abgestufte Preise verlangen, je nachdem, wer auf welche Weise starrt. Hier die Preisliste, gültig ab 1. 1. 2010:
Menschen, die nur hin und wieder einen verstohlene Blick riskieren, bezahlen 50 Rappen pro Blick.
Menschen, die uns anschauen und dabei freundlich lachen bezahlen 2 Franken pro fünf Minuten, für eine nette Bemerkung gibt’s einen Franken Rabatt.
Menschen, die mit dem Finger auf uns zeigen bezahlen 10 Franken für jeden Fingerzeig.
Menschen, die uns unentwegt und mit gehässigem Blick anstarren, bezahlen 15 Franken pro fünf Minuten.
Menschen, die uns unentwegt und mit gehässigem Blick anstarren und dazu auch noch giftige Bemerkungen fallen lassen, wenn eines unserer Kinder einen Pieps von sich gibt, bezahlen 25 Franken pro Bemerkung, zuzüglich zu den 15 Franken .
Man unterstelle mir wegen der hohen Preise in den zwei letzten Kategorien bitte keine Seniorenfeindlichkeit. Die älteren Damen und Herren, die noch immer glauben, wer mehr als zwei Kinder habe, wisse nicht, dass es die Pille gibt, sind selber Schuld, dass wir sie zur Kasse bitten müssen. Mit ihrer Gehässigkeit haben sie uns schon so manchen Ausflug versaut, dass wir Schadenersatz verlangen müssen.
Wenn wir uns jetzt auch noch dazu aufraffen können, uns täglich mit unserer Rasselbande unters Volk zu mischen, dann gehören finanzielle Engpässe der Vergangenheit an. Wird zwar anstrengend, ständig unterwegs zu sein, aber Geld verdienen war noch nie einfach.