Postnatale Depression

Keine Angst, jetzt geht nicht das grosse Jammern los. Und ja, es ist uns klar, dass eine richtige postnatale Depression eine sehr ernste Angelegenheit ist. Es gibt aber auch noch eine ganz andere Form, eine, bei der die Mama weder weint noch über mangelnde Gefühle ihrem Baby gegenüber klagen müsste. Nein, sie muss höchstens mal laut und deutlich sagen, dass es jetzt reicht. Denn an der postnatalen Depression leidet in unserem Haus nicht die Mama, es leiden die Kinder. 

Das Phänomen tritt jedes Jahr am 27. Dezember auf. Der Adventskalender ist schon seit ein paar Tagen leergeräumt, die Morcheln vom Weihnachtsessen verdaut, die Geschenke sind ausgepackt, alle Verwandten hat man gesehen und somit ist  definitiv klar, dass es keine weiteren Geschenke mehr geben wird. 
Und jetzt bricht sie voll aus, die nachweihnachtliche, oder italienisch angehaucht, die postnatale Depression. Die Symptome sind immer die Gleichen: Tobsuchtanfälle, bloss weil einem die Schwester auf den grossen Zeh getreten ist, Tränen, weil der Papa gesagt hat, man habe jetzt genug Guetzli gegessen, Türenknallen, weil die Zeichnung nicht so schön geworden ist, wie man sich das vorgestellt hatte. Natürlich, die Symptome treten gelegentlich auch an anderen Tagen auf, nie aber in einer solchen Häufung wie unmittelbar nach Weihnachten. 
Therapieren kann man die Krankheit nicht, man kann bloss auf den nächsten Geburtstag hoffen, das bringt wieder Freude ins Haus. Zum Glück feiert am 20. Januar unser Zweitjügster seinen zweiten Geburtstag. Und spätestens Mitte Jahr kommt dann wieder die grosse Vorfreude auf Weihanchten, auch pränatale Euphorie genannt. 

2 Gedanken zu “Postnatale Depression

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