So ein Tag halt…

Okay, eigentlich müsste ich es inzwischen wissen: Ein Tag, der damit beginnt, dass der Zoowärter noch vor dem Frühstück seinen Mageninhalt von sich gibt, weil er dermassen herzzerreissend über seine unverschämten Eltern heulen muss, die allen Ernstes von ihm verlangen, an ein und demselben Morgen eine frische Hose und einen frischen Pullover anzuziehen, so einen Tag sollte man ganz einfach ignorieren. Die Decke über den Kopf ziehen, Augen zu und warten, bis der nächste Tag kommt, das sollte man eigentlich.

Aber natürlich macht man das nicht, man ist ja pflichtbewusst und so, also versucht man, den übellaunigen Stier – ich meine den Tag, nicht den Zoowärter – bei den Hörnern zu packen und ihn irgendwie zur Vernunft zu bringen. Doch dazu ist es bereits zu spät, denn inzwischen ist der FeuerwehrRitterRömerPirat auf die Idee gekommen, ein wenig Ohrenschmerzen wären heute ganz praktisch, man könnte so den endlosen Schultag deutlich verkürzen. Der Lehrer glaubt’s, die Eltern eher nicht so, also muss am Nachmittag trotz Krankheit das Zimmer aufgeräumt werden, was an einem Tag wie heute ganz besonders schön ist, denn „Meiner“ ist mal wieder von der grossen Aufräumwut gepackt worden und lässt keine Gnade walten, auch nicht bei den Dingen, die man ach so sorgsam unter das Bett gewurstelt hat. Also noch einmal lautes Geheul, diesmal einfach ohne Mageninhalt und dann später noch einmal, weil die bösen Eltern keine iPad-Zeit genehmigen und dann noch einmal, weil Luise und „Meiner“ sich ins Gehege geraten. Dazwischen ich, wie eine Furie durchs Haus rasend, lauthals schimpfend, weil die Aufräumenden in der Waschküche einen Wäscheberg von der Höhe des Matterhorns deponiert haben – unsortiert, versteht sich. Da ich mich aber bekanntlich dem Frieden verschrieben habe, herrsche ich meine Liebsten an, sie sollten sich doch endlich wieder einkriegen und gefälligst lieb sein miteinander, was aber irgendwie nicht so richtig wirken will, weshalb wir abends alle ziemlich grummlig auseinander gehen. Dies die Kurzversion eines Tages, der sich in Wirklichkeit noch viel unausstehlicher gebärdet hat.

Ein Tag halt, an dem ich mich abends frage, was die anderen Mamas, die immer so selbstzufrieden sanftmütig lächelnd ihren Nachwuchs durchs Leben geleiten, eigentlich heimlich schlucken.

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pane e fagioli; prettyvenditti.jetzt

 

 

4 Gedanken zu “So ein Tag halt…

  1. Vermutlich gibt es sie als Kontrastprogramm, damit wir uns über den kleinsten Mist freuen können, wenn ein solcher Tag hinter uns liegt.

  2. Ja, die kenne ich auch *lach* bei mir wars sonntagmorgens beim Betreten der Waschküche schlagartig vorbei mit der eh schon schlechten Laune (immerhin hatte ich da noch eine Laune) Ich habe fast einen Tobsuchtanfall gekriegt. Die Kinder haben mal wieder alles einfach reingeschmissen, Berge, Häufchen und irgendwo dazwischen die Katze die nach meinem Geschrei fluchtartig den Raum durch die Katzenklappe verliess. Ergo: ich legte mich aufs Sofa und verlangt von meiner Familie alles aufzuräumen und als Strafe noch die ganze Wäsche zusammenzulegen (ha, das war ne tolle Idee)
    Die helfen an solchen Tagen *grins*

  3. Oh ja, ich kenne solche Tage und ich hasse sie! Die dürfte es eigentlich gar nicht geben.
    Ich jedenfalls bin leider oftmals keine der sanftmütig lächelnden Mamis, sondern auch eher die Furie. Schlucke wohl auch die falschen Sachen =)
    Liebe mitfühlende Grüße,
    Kathrin

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