Sie ist unterwegs, die Endfassung meines Buches. So, wie der Text ist, wird er auch bleiben, es sei denn, das Lektorat habe noch Änderungsvorschläge. Und wieder brauchte es einen Tritt in den Hintern, bevor ich das Ding endlich abgeschickt habe. Zwar nicht mehr einen so heftigen, wie beim ersten Mal, als ich den Mut aufbringen musste, den Text überhaupt fremden Augen zum Lesen zu geben. Aber auch heute hat es mich viel Überwindung gekostet, endlich auf „senden“ zu klicken. Immer wieder habe ich den Moment hinausgezögert, an dem ich mich definitiv von dem Text verabschieden muss. Der Tag, an dem es kein Zurück mehr gibt. Doch was ist, wenn ich etwas Wichtiges übersehen habe? Was, wenn mir im Nachhinein doch noch eine Schwachstelle auffällt, die ich hätte ausmerzen sollen? Was, wenn ich doch noch eine zündende Idee habe, die ich eigentlich noch hätte einbringen sollen, um die Geschichte abzurunden?
Kurz: Was, wenn die Sache nicht so perfekt ist, wie ich sie gerne hätte? Mir graut schon heute vor dem Tag, an dem ich mein Buch in den Händen halte und all die vermeidbaren Fehler entdecke, über die ich mich bei all den anderen Büchern, die mir in die Finger kommen, jeweils so aufrege. Und doch ist mir inzwischen klar geworden, dass es auch bei Büchern keine Perfektion gibt, dass es immer etwas gibt, das man verbessern könnte, dass jemand anders dieselbe Gesichte anders und vielleicht auch besser erzählt hätte. Und so muss ich es loslassen, mein erstes Buch, muss es auf die Reise schicken. Denn ohne Loslassen gibt’s keine Leser. Und ohne Leser ist jedes Schreiben im Grunde sinnlos. Zumindest für mich.

Nein, das sollte man tatsächlich nie machen, vor allem nicht, wenn man Bücher liebt. 🙂
Das Problem an der Sache: (teilweiser) Umzug von 50qm 2 Zi mit Keller in 17qm 1 Zi ohne alles, bzw. halt alles im selben Raum. Sollte man niiiiieeeee machen, ich weis *gg*
Aber jaaa, stimme 1000%ig zu 😉
Dann also herzlich Willkommen!
Wenn man leere Zimmer hat, dann muss man die mit Büchern füllen. Etwas Schöneres gibt’s gar nicht.
Ob mich der Kommentar getröstet hat, kann ich noch nicht beurteilen. Aber zumindest zum Lachen gebracht hat er mich und das ist ja eigentlich das Wichtigste.
Wie mir mal von einem Professor bei meiner allerersten Hausarbeit gesagt wurde: man wird nie den perfekten Zustand eines Textes erreichen, es wird immer Sachen geben, die potenziell verbessert werden könnten. Deswegen haben die wirklich großen Denker wie Karl Marx oder Max Weber es auch nie geschafft, ihre Lebenswerke zu Lebzeiten zu veröffentlichen. Wenn du also jemals etwas abgeben möchtest und das Resultat genießen möchtest, musst du dich mit dem Gedanken abfinden, dass dir später noch eine Verbesserung einfallen wird.
😉 Weiß nicht, ob es dich tröstet, aber ich fand den Kommentar recht hilfreich.
Ich weis zwar nicht um was für ein Buch es sich handelt, aber für Bücher bin ich IMMER zu haben 😉 (Ich sag nur gerade frisch in ein winziges leeres Zimmer gezogen, und beim ersten Erkundungsgang durch die neue Stadt auf Bücherei samt Bücherflohmarkt gestoßen ;( => 21 sinds geworden 😦 😀 )
LG von nem relativ neuen und begeisterten Leser (sogar zumindest rein „gebürtiger“ Grenzgänger, wenn man so will ;))
Natürlich, das gibt es. Aber am Ende steht eben doch mein eigener Name drauf und wenn ich so sehe, was in Büchern, die bereits im Handel erhältlich sind, alles übersehen wird, dann wird mir klar, dass auch Lektorate nicht allmächtig sind…. 🙂
Ein Lektorat sollte es doch auch noch geben, oder?
Stimmt ja schon. Aber wir Perfektionisten haben Mühe, uns damit abzufinden.
Oh ja, ich bin dran. Aber habe noch einen sehr weiten Weg vor mir.
Das stimmt, aber leider fürchte ich nichts so sehr, wie das Auge des Betrachters… 😉
juhee! bravo, die ersten leser warten ja schon ungeduldig 🙂 und überhaupt: perfekte dinge sind ja soooooo langweilig!
Das Loslassen hat den schönen Nebeneffekt, dass du wieder etwas anderes anpacken kannst!
Gratuliere! Ich weiss schon jetzt, dass dein Buch toll sein wird und freue mich darauf, es Madame vorzulesen. 🙂 Und auch falls dein Buch für dich nicht perfekt sein sollte, für alle, die es mögen, wird es das sein. Denn Perfektion liegt irgendwo auch immer im Auge des Betrachters.