Ob ich denn nicht bloggen möchte, fragte mich ein guter Freund vor etwas mehr als zwei Jahren, als ich jedesmal, wenn man mich fragte, wie es mir gehe, den Tränen nahe war. Was mich so unglücklich sein liess? Nun, es gab viele Gründe, aber einer der Hauptgründe war, dass in meinem Kopf so viele Sätze herumschwirrten, dass ich aber keine Möglichkeit sah, diese Sätze jemandem zugänglich zu machen. Dennoch war ich zuerst mal skeptisch, als der Vorschlag mit dem bloggen kam. Bloggen ist doch bloss etwas für Freaks, dachte ich. (Denke ich eigentlich noch immer, aber inzwischen habe ich feststellen müssen, dass ich selber ein Freak bin.) Etwas für Freaks, die ihre unwichtigen Gedanken ins Universum hinaus brüllen und vergeblich auf eine Antwort warten.
Weil ich mich nicht entscheiden konnte, schritt unser Freund zur Tat: „Was meinst du zum Namen ‚beautifulvenditti‘?“, fragte er mich ein paar Tage später und noch ehe ich mich entschieden hatte, ob ich mich auf das Abenteuer einlassen solle, war mein Blog eingerichtet und zwei Tage später mailte unser Freund: „Wann fängst du an zu schreiben? Ich warte auf deinen ersten Post“. Und so fing ich eben an, zögerlich zuerst und stets bereit, die Sache beim geringsten Widerstand wieder aufzugeben. Doch bald schon stellte ich fest, wie beruhigend es ist, wenn man sich in einer schlaflosen Nacht nicht mehr unruhig im Bett herumwälzen muss, sondern aufstehen und schreiben kann. Mit der Zeit kamen auch die ersten Kommentare und damit verschwand auch das Gefühl, dass ich ins Leere schreibe. Irgendwann schliesslich kam der Tag, an dem ich zum ersten Mal mehr als hundert Leser hatte. Ich weiss, das sind nicht besonders viele, aber gebt einem Schreiberling das Gefühl, seine Texte würden gelesen und er mutiert zum glücklichsten Menschen auf diesem Planeten. Und von da an hört er nicht mehr auf, diesen Planeten mit seinen Texten zu beglücken, auch wenn der Planet sich auch ohne das Geschreibsel fröhlich weiterdrehen würde.
Warum ich das alles ausgerechnet heute schreibe? Weil ich gestern diesen Planeten mit meinem 500. Post beglückt habe und mich das ein kleines bisschen sentimental stimmt.

Und wenn man dann bedenkt, dass der gute Freund indirekt auch noch an der Schreibschaukel „mitschuldig“ ist, könnte er sich schon bald „von“ schreiben…
DU hast einen wirklich guten Freund und ICH immer viel Spass beim Lesen.