Bei wem muss man sich eigentlich beschweren, wenn am Sonntag keine Sonntagszeitungen im Briefkasten liegen?
Wären Sonntage immer so entspannt, wenn wir keine Sonntagszeitungen hätten, oder war es heute nur deshalb so friedlich, weil zwei von fünf Kindern ausser Hause waren?
Warum hat mir als Teenager oder junge Erwachsene niemand gesagt, ich solle ein paar Obstbäume pflanzen, damit ich richtig viel ernten kann, wenn ich Kinder habe. Bis unsere Obstbäume so richtig Ertrag bringen, werden längst alle ausgeflogen sein und ich sitze da mit Bergen von Äpfeln, Aprikosen und Kirschen, die niemand essen will.
Warum gibt es nie, aber auch wirklich gar nie einen Abstimmungssonntag, an dem ich rundum zufrieden sein kann? Ich komme mir jedes Mal vor, als hätte ich Lotto gespielt und nur eine Richtige erwischt.
Musste „Meiner“ ausgerechnet heute, wo ich mal richtig viele Köttbullar aufs Mal gemacht habe, zu viel Salz ans Hackfleisch schmeissen? Gewöhnlich prügeln sich die Kinder um die letzten paar Fleischbällchen und heute lassen sie mich mit einer halb vollen Schüssel sitzen. Nicht mal die Katzen wollen das Zeug essen.
Warum werde ich auf dem Spaziergang gefragt, ob ich nicht etwas spät dran sei mit den Holunderblüten, wenn im Wald noch kaum ein Holunder blüht?
Müssen eigentlich alle Menschen von Zecken reden, wenn sie an einem sonnigen Sonntag eine Mama mit vier kleinen Jungs im Wald antreffen?
Und dann noch eine „Gastfrage“, von Prinzchens bestem Freund, gestellt, als wir heute durch den Wald spazierten und ein Flugzeug hörten: „Hä? Gibt es hier im Wald auch Flugzeuge?“
Dann ist das mit dem frühen Baumpflanzen also auch nicht die beste Idee…
Ein Hochbeet haben wir auch. Und wenn ich einen Weg finde, die alte Garage abzureissen, werden es bald noch mehr.
Fragen über Fragen, aber die mit dem Obst im Garten ist wirklich gut, wir hatten damals schon welche drin, im alten Garten. Die Birne haben wir umgelegt, weil nur Schorf dran war, die Pflaume auch. Den neuen Apfel hat unser Hund umgehauen, wir haben das dann bei Johannisbeeren belassen.
Und heute hab ich nicht das Grundstück für Obst. Aber ein Hochbeet, und ich ernte täglich.
Sigrun