Es tut mir ja wirklich leid, aber euch allen, die ihr glaubt, gestresst zu sein, muss ich leider verkünden, dass wir Testsieger geworden sind. Seit heute tragen wir ohne nur einen Funken von Stolz die Auszeichnung „gestressteste Familie aller Zeiten“. Nun, offen gestanden habe ich gar nicht gewusst, dass wir im Rennen sind und wenn es nach mir gegangen wäre, hätte der heutige Tag genau das Gegenteil beweisen sollen, nämlich, dass ich durchaus in der Lage bin, dem Stress einen Riegel zu schieben, wenn ich denn nur mit genug Einsatz kämpfe. Aber ausgerechnet heute, als die Expertin zu Besuch war, musste mal wieder alles anders laufen als geplant: Ich kam erst von der Arbeit nach Hause, als die anderen das Mittagessen schon hinter sich hatten, „Meiner“ musste gleich wieder los, um der Putzfrau zu zeigen, wie sie die Teppiche im Familienzentrum reinigen muss und blieb hängen, weil die alten Sicherungen mit dem modernen Reinigungsgerät nicht klarkamen, schliesslich musste ich wieder los, um Unterlagen abzugeben und das bevor „Meiner“ wieder zurück war.
Als ich wieder nach Hause kam, war die Expertin bereits wieder weg, aber das Gehetze ging weiter, weil Luise zum Arzt musste, wo wir uns bestätigen liessen, was ich gestern schon geahnt hatte: Das Kind hat Scharlach. Kaum zu Hause angekommen ein Kontrollanruf der Expertin, der ich leider gestehen musste, dass ich soeben erst zur Tür rein gekommen sei und tatsächlich den ganzen Tag nur herumgerannt sei. Am Abend dann beim Abendessen das Urteil, das die Expertin dem Au Pair auf auf der Fahrt zum Bahnhof mitgeteilt hat: Es gibt viele Familien, die gestresst sind, aber keine ist so gestresst wie Vendittis. Diejenige, die das Urteil gefällt hat, dürfte wohl selbst am meisten darüber gestaunt haben, denn über Jahre wollte sie uns nicht glauben, dass „Meiner“ und ich momentan tatsächlich nicht das beschaulichste Leben führen. Sie glaubte wohl immer, es seien alles nur faule Ausreden, wenn wir behaupteten, ein Restaurantbesuch mit unserer Familie sei zurzeit nicht besonders gemütlich und auf einen Ausflug ins Shoppingcenter würden wir in der Vorweihnachtszeit jeweils auch ganz gerne verzichten.
Jetzt aber musste sie es wohl oder übel einsehen, dass das Leben in unserem Haus ganz schön anstrengend sein kann und ich nehme an, sie wird nicht so schnell wieder an einem ganz gewöhnlichen Montag bei uns zu Besuch kommen, meine Schwiegermutter.
Dann also herzlich willkommen hier! Nun ja, das mit dem Fernhalten der Schwiegermama war natürlich nicht geplant… 😉
*lach* na das nenne ich mal eine klasse Möglichkeit die Schwiegerma etwas „fern“ zu halten. Super geschrieben, ich werde deinen Blog auf jeden Fall weiter verfolgen 😀
Grüßli
MoonCat
Eigentlich macht mir das Ganze ja sehr viel Spass und ich freue mich riesig aufs Familienzentrum. Nur wenn dazu noch Scharlach, angeschnittene Sehnen, Schwiegermutterbesuche, etc. kommen, wird es manchmal etwas viel.
Ich freue mich natürlich, wenn Sie unsere Angebote mal in Anspruch nehmen… 🙂
Es tut mir sehr leid, dass Sie so gestresst sind. Solche Zeiten gibts wohl in jeder Familie, aber manchmal trifft es die einen besonders hart. Denken Sie einfach… mit ihrer Arbeit im Familienzentrum ersparen Sie anderen Familien viel Stress. Uns zum Beispiel… ich bin froh zu wissen, nun eine flexible Betreuung in der Nähe zu wissen. Und werde sie ganz sicher mal in Anspruch nehmen (müssen).
Nun, ich kann euch ja mal die Expertin vorbeischicken. Vielleicht erklärt sie dann euch als Testsieger. 😉
*kicher* – meine Schwiegermutter kommt nur noch zweimal im Jahr und geht dabei abends noch ins Hotel, weil ihr das alles viel zu anstrengend ist mit uns (Stichwort: schlaflose Nächte, frühes Aufstehen, Leben nach Zeitplan). Aber da ihr ja schon Testsieger seid, kann das bei uns alles gar nicht so schlimm sein 😉