Wer sich das (nicht) antun sollte

Wenn man…

  • keine Tomaten mag oder die Farbe Rot nicht ausstehen kann,…
  • keinen anständigen Stabmixer hat,… (Na ja, mein Stabmixer ist auch nicht anständig, ich rede mir immer nur ein, er sei es und dann merke ich doch, dass es nicht so ist. Dann stehe ich wieder verzweifelt bei meiner Mutter in der Küche und bitte sie, mir ihren auszuleihen, ein altes Ding aus dem letzten Jahrhundert, das nichts anderes kann als mixen, das aber sehr gut.)
  • an sonnigen Herbsttagen nicht stundenlang in der Küche stehen möchte,…
  • keinen Sinn darin sieht, etwas selber zu machen, was man ebenso gut im Laden kaufen könnte,…
  • der italienischen Verwandtschaft beweisen will, dass man das ebenso gut kann, wie die,… (Vergesst es, die können das ohnehin besser. Die sind viel besser ausgerüstet und lernen schon im Mutterleib, wie man das macht.)
  • Ambitionen auf den Titel „Domestic Goddess 2014“ hat,… (Spart euch die Mühe, mit Tomaten beeindruckt man keinen. Perfekt verzierte Torten sind weitaus fotogener.)

…dann sollte man sich auf gar keinen Fall dazu verleiten lassen. 

Wenn man aber…

  • beim Anblick von tiefroten Tomaten, die vor kurzer Zeit noch in der Sonne Süditaliens reiften, beinahe in Freudentränen ausbricht,…
  • einen Keller voller Weckgläser hat, die ganz dringend wieder gebraucht werden möchten,…
  • gerne weiss, dass ausser den Tomaten nichts anderes im Einmachglas landen wird,…
  • es satt hat, immer überall Nestlé & Co. auf den Etiketten lesen zu müssen, obschon man überzeugt war, dass das bis anhin bevorzugte Produkt auf keinen Fall von denen sein kann,…
  • einen Gemüsehändler im Nachbardorf hat, der nicht nur schönste Ware zu anständigen Preisen anbietet, sondern einem das Zeug auch ins Auto lädt,…
  • einfaches Essen mit vorzüglichem Geschmack liebt,…
  • vielleicht einen ganz kleinen und vollkommen harmlosen Knall hat,…
  • mit Menschen befreundet ist, die den gleichen kleinen und vollkommen harmlosen Knall haben und deshalb einen schlechten Einfluss auf einen ausüben,…

…dann kann man gar nicht anders, als hundert Kilo Tomaten zu kaufen, um sie einzumachen. Obschon man sich manchmal fragt, warum man sich so eine Knochenarbeit überhaupt antut, wo man doch in jedem Laden Tomatenkonserven kaufen kann. 

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8 Gedanken zu “Wer sich das (nicht) antun sollte

  1. Jetzt bin ich aber nicht nur ein ganz klein wenig gelb vor lauter Neid…Muss vielleicht doch wieder mal nach Italien.
    Liebe Grüsse
    Tamar

  2. Die Tomaten sind bei mir zwar ganz anständig gekommen, nur reicht leider der Platz nicht aus, um so viele anzupflanzen, dass die ganze Horde damit durch den Winter kommt. 😉 Die Peperoni sind bei mir dieses Jahr auch ganz wunderbar.

  3. Ja so ein Gemüsehändler wäre bei mir dieses Jahr auch Gold wert. Was auch immer geschehen ist, ich habe von meinen 40 Tomatenstöcken praktisch keine Tomaten. Man muss schon schier geizen damit. Dafür scheint es ein Peperonijahr zu sein…

  4. … mir gehts jedes Jahr genauso… und dieses mal hab ich endlich während einer Italienreise eine elektrische Tomatenpresse gekauft (Einkaufszentrum in Aktion 80euro). Dafür kann ich jetzt meine 100kg Tomaten in ein paar Stunden (ja es dauert trotzdem ein „paar“) passieren, aufkochen und heiss abfüllen – eine wahre Freude den kommenden Winter über zu wissen was in meinen Gläser drinsteckt!!! herzliche Grüsse

  5. Genau so ist es. Einfach himmlisch. Und das Schöne bei den Tomaten, die unser Gemüsehändler verkauft: Das Einkochen entfällt, weil sie so wenig Saft und so viel Fruchtfleisch haben.

  6. Also ich tue mir das auch jedes Jahr an. Denn spätestens wenn man die Gläser aus dem Keller holt, öffnet und der herrliche Duft dieser unsinnigen Angelegenheit (gekocht, püriert, passiert, eingekocht bis schön dick) weiss man, dass es sich absolut gelohnt hat!

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