„Sie tun mir aber leid“, sagte ich zu der Kassiererin, die mir kurz vor Weihnachten erzählte, samstags sei das Geschäft jetzt jeweils bis 20 Uhr offen. „Irgendwann müssen Sie doch auch Feierabend haben und an den Bahnhöfen gibt es ja genügend Läden, die bis spät geöffnet sind.“
„So ein Schwachsinn“, sagte ich etwas später zu „Meinem“. „Wollen die denn eine 24-Stunden-Gesellschaft wie in den USA? Man kann seine Einkäufe doch planen, dann braucht man nicht am Samstagabend noch in die Läden zu rennen.“
„Du willst mir doch nicht weismachen, dass du zu keiner anderen Tageszeit einkaufen gehen kannst?“, sagte ich ein paar Tage später zu einer Freundin, als sie mir erklärte, sie sei ganz froh um die verlängerten Öffnungszeiten am Samstag.
„Wir brauchen ganz dringend noch Katzenfutter, WC-Papier, Katzenstreu und Haushaltpapier. Ich glaube, ich fahre am besten noch schnell ins Einkaufszentrum. Die haben doch jetzt am Samstag bis 20 Uhr offen und wenn ich mich recht erinnere, haben sie alles im Sonderangebot, was wir brauchen“, sagte ich heute Abend, als ich mit Schrecken feststellte, dass gleich vier ziemlich unentbehrliche Dinge fürs Wochenende fehlten.
Na ja, immerhin war ich konsequent genug, nicht an der Kasse anzustehen, an der die Kassiererin sass, die ich kurz vor Weihnachten dafür bemitleidet hatte, dass sie jetzt samstags bis 20 Uhr arbeiten muss.
(Und eigentlich ist das alles gar nicht meine Schuld. Hätte Karlsson den Katzen nicht bei jedem kläglichen Miauen den Fressnapf gefüllt, wären die Futtervorräte nicht heute kurz nach 18 Uhr aufgebraucht gewesen. Katzenstreu hätten wir dann auch keine gebraucht. Und folglich auch kein Haushaltpapier, aber da gehe ich jetzt lieber nicht ins Detail.)
Ganz schlimm finde ich auch verkaufsoffene Sonntage. Man hat 6 Tage Zeit, sein Geld unter die Leute zu bringen, aber es muss ganz dringend noch einen 7. Tag geben. Aber wenn man was sagt, wird gleich geurteilt, man jammere auf hohem Niveau, denn Feuerwehrleute/Sanitäter/Fabrikarbeiter/etc. müssen ja IMMER sonntags arbeiten. Seufz!
Und überhaupt, es gäbe doch auch arbeitstätige Familien, die froh um die 5 verkaufsoffenen Sonntage sind. Frage mich, wie die das in den restlichen 47 Wochen durchstehen. 😉
Bei Tamar habe ich Verständnis dafür, dass sie nicht ihre ganze „Lagerhaltung“ im Griff hat.
Bei so vielen Mündern, Hinterteilen, Händen etc..
Aber es ist schon so. Wenn das Angebot mal da ist, nützt man es halt auch und gewöhnt sich dann auch daran.
Ich gehe abends nie, da zu kaputt, aber am Sonntag so alle paar Monate mal in den Avec am Bahnhof.
Guter Plan! 🙂 🙂 🙂
Auch das ist wohl wahr und ich verspreche, in Zukunft wieder konsequenter zu sein. 😉
Pfuiiii! Früher gings doch auch ohne! 🙂
Das sehe ich grundsätzlich genau gleich. Und tappe doch in die Falle, wenn sich diverse Umstände unglücklich verketten.
Als Arbeitgeberin finde ich diese Arbeitszeiten schlicht Sklaverei. Da kämpft man jahrelang für die 5-Tage-Woche mit vernünftigen Arbeitszeiten – um nun wieder zurück zur familienvernichtenden 7-Tage-Woche mit endlosen Arbeitszeiten zu gehen. Zum Kotzen! 😦