Klar machen mich die Nachrichten aus Köln betroffen und wütend. Klar darf es nicht sein, dass Frauen als Freiwild betrachtet und behandelt werden. Klar muss man offen über die frauenfeindliche Grundhaltung der Täter reden dürfen, ohne gleich als fremdenfeindlich abgestempelt zu werden.
Wütend machen mich aber auch junge Frauen, die am Schweizer Fernsehen sagen, sexuelle Belästigungen gehörten halt einfach dazu, dagegen könne man nichts tun, man dürfe eben nicht alleine unterwegs sein, dann komme man schon irgendwie durch. Es sei zwar unangenehm, immer mal wieder begrapscht zu werden, aber frau müsse lernen, sowas zu ignorieren. Man könne ja so einem Ekel nicht einfach eine runterhauen.
Ignorieren? Sich damit abfinden? So tun, als wäre nichts dabei, wenn einer im Vorbeigehen mal schnell grapscht?
Irre ich mich, oder hat die Frauengeneration, die nach uns kommt, resigniert?
Ja ich sah auf dem Tagesanzeiger Online auch junge Frauen, welche sagte sie täten nichts, da sie den Typen einfach schnell vergessen wollten…bei doch schon klarer, körperlicher Belästigung, gehts noch? Wenn alle so denken, wird es immer schlimmer..
Wir erziehen unsere Tochter auch in diese Richtung, aber ich bin schon schockiert, wenn ich zuweilen höre, wie andere junge Frauen (und Männer) denken.
Also meine Tochter, bildhübsch und 24, lässt sich so etwas nicht gefallen. Und ich mir ganz sicher auch nicht!
Ich finde unvorstellbar, was in Köln passiert ist. Dass es medial nun entsprechend präsent ist und sich Verantwortliche rechtfertigen müssen, finde ich richtig. So etwas darf nie, nie wieder vorkommen, auch nicht in „Einzelfällen“.