Geschwisterneid

So manch ein jüngstes Kind ist sauer auf seine grösseren Geschwister, weil sie länger aufbleiben dürfen. Andere plagt der Neid, weil die Grossen mehr Taschengeld bekommen. Wieder andere finden es ungerecht, dass sie noch für alles und jedes um Erlaubnis fragen müssen, während die grossen Brüder und Schwestern scheinbar unbegrenzte Freiheit geniessen. Schliesslich gibt es auch solche, die sich daran stören, dass sie viele der Abenteuer, von denen die Grossen erzählen, nicht – bewusst – miterlebt haben.

Auch das Prinzchen hadert zuweilen mit seiner Position als jüngstes Kind, aber dabei plagt ihn eine andere Sorge: „Es stresst mich, wenn Karlsson und Luise andauernd von Quersummen und Flächenberechnungen reden“, sagte er heute beim Abendessen. „Wenn ich ihnen zuhöre, wird mir immer wieder bewusst, wie lange es noch dauert, bis ich das auch endlich lernen darf.“

Und wieder einmal frage ich mich, ob ich auch wirklich die Mutter dieses Kindes bin…

4 Gedanken zu “Geschwisterneid

  1. Da hast du wohl recht. Und im Laufe der Zeit wird Sohl auch wieder die eine oder andere Eigenschaft sichtbar werden, die er von mir in die Wiege gelegt bekommen hat.

  2. Danke für den Tipp. Ich glaube fast, das haben wir irgendwo noch, aber weil sich bis jetzt noch kein kleiner Venditti für dieses Thema interessiert hat, muss ich es vermutlich im hintersten Winkel des Bücherregals suchen gehen.

  3. Kennst du das Buch: Der Zahlenteufel von Hans Magnus Enzensberger? Das könnte vielleicht eine tolle Leküre für das Prinzchen sein.

  4. Du bist es. Auch wenn wir es manchmal abstreiten wollen oder voller Wunder über sie sind, sie sind unsere.

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