Heute früh begrüsste mich der FeuerwehrRitterRömerPirat mit folgender Frage:“ Mama, als die Römer den Hadrianswall bauten, mussten die Sklaven die ganze Arbeit machen. Warum war das so?“ Nun sind solche Fragen für den FeuerwehrRitterRömerPiraten tagsüber nichts Ungewöhnliches, aber morgens um sieben sagt er gewöhnlich gar nichts oder raunzt „Lass mich weiterschlafen!“ oder droht „Ich stehe nur auf, wenn du mir zweimal ‚Früeh am Morge‘ singst.“ Alles schon gehabt und deshalb haut mich fast nichts mehr aus den Socken. Wenn aber mein störrischer kleiner Langschläfer schon im Morgengrauen hellwach ist und historische Probleme lösen will, dann mache ich mir schon fast ein wenig Sorgen um ihn. Ob ihm etwas fehlt?
Ich hätte die kleine Episode im Frühstücksstress dennoch schnell wieder vergessen, wäre dreissig Minuten später nicht noch Unerhörteres geschehen. Da lege ich mir innerlich wie jeden Tag eine Strategie zurecht, mit welchem Trick ich den FeuerwehrRitterRömerPiraten heute aus dem Haus bringen kann und gebe ihm derweilen noch ein paar Ermahnungen und ‚hab dich lieb‘ mit auf den Weg. Doch mitten im Satz unterbricht mich mein Sohn: „Ist schon gut, Mama. Aber ich muss jetzt wirklich gehen.“
Ob ich mit dem Jungen mal zum Kinderarzt gehen soll?