Absolut

Eigentlich ist das heutzutage ja sehr verpönt, aber für einmal tue ich es trotzdem: Ich behaupte, im Besitz der allein seligmachenden Wahrheit zu sein. Nur in Sachen Läuse, sonst nicht, aber in diesem Bereich dulde ich keinen Widerspruch mehr. Nach drei erfolglosen „Geben Sie mir das Beste, was Sie gegen Läuse haben“-Kuren gibt es für mich nur noch zwei Methoden, um die Biester loszuwerden.

1. Die FeuerwehrRitterRömerPiraten- und Zoowärtermethode, die da heisst: Haare millimeterkurz abrasieren, Bettwäsche noch einmal gründlich waschen und fertig. Okay, diese Methode funktioniert nur, wenn man eine Freundin hat, deren Kinder mit gutem Beispiel vorangehen und die den Jungs in den schlimmsten Farben ausmalen kann, was die Parasiten auf dem Kopf alles treiben (Ich glaube, beim FeuerwehrRitterRömerPiraten war es der Satz: „Stell dir vor, die Biester haben Sex auf deinem Kopf“, der ihn dazu bewogen hat, sich von seiner Haarpracht zu trennen.). Diese Methode hat auch den Nachteil, dass sentimentale Naturen wie der Zoowärter noch Tage nach der Kopfrasur den Haaren nachtrauern, aber da muss man durch, wenn man irgendwann wieder läusefrei sein will.

2. Die Prinzchen- und Luisemethode
Dieser Weg ist eindeutig beschwerlicher als der erste, aber es gibt nun mal Menschen, die sich dem Kahlschlag auf dem Kopf stur verweigern. Die müssen dann halt damit leben, dass man ihnen eine Tube voller Mayonnaise aufs Haupt drückt – was gewissen genervten Müttern ein fast schon krankhaftes Vergnügen bereitet. Das schmierige Zeug wird tüchtig einmassiert, dann kommt über Nacht eine Haube drauf. Am nächsten Tag geht’s weiter mit einer Essigspülung, stundenlangem Auskämmen und viel Geschrei, weil viele tote Läuse im Kamm zu finden sind. (Zumindest, wenn man Prinzchen heisst, bei Luise stellte sich der ganze Aufwand als unnötig heraus. Eine Prinzchen-Mähne, auf der sich die Läuse austoben können, bietet offenbar ausreichend Schutz für Luises gut gepflegte Haarpracht.) Dann Tag für Tag mit Essig auskämmen, noch einmal eine Portion Mayonnaise, noch einmal Essig, dann sind die Kinder läusefrei und könnten glatt in der Salatschüssel landen. 

Dies also wären sie, die einzigen wirksamen Anti-Laus-Methoden. Dass mir also keiner daherkommt und behauptet, es gebe noch einen dritten Weg. 

rosehip; Gianluca Venditti

8 Gedanken zu “Absolut

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  3. Habe ich auch schon gehört. Nur habe ich meine Zweifel, ob der Conditioner die Läusen auch so schön nach Luft schnappen lässt wie die Mayonnaise.

  4. Die Mayonnaise (so richtig fettig, damit die Läuse ersticken), kommt bei mir zuerst, damit die Biester keine Eier mehr legen können, weil sie eben in all der Mayonnaise keine Luft mehr kriegen. Die Mayonnaise wasche ich am nächsten Morgen mit Shampoo aus, vorzugsweise das stinkende Weidenrindenzeugs, das die Läuse so verabscheuen. Zum Auskämmen nehme ich den billigsten weissen Tafelessig. Ausgekämmt wird jeden Tag, bis aus den verbliebenen Nissen noch einmal Läuse geschlüpft sind. Dann ist es Zeit für die zweite Ladung Mayonnaise. Dann noch ein paar Tage auskämmen, bis wirklich nichts mehr im Lauskamm hängen bleibt.

  5. An unserer Schule empfehlen wir statt Majonnaise gaaaanz viel Haarconditioner einmassieren, dann mit dem Läusekamm ausbürsten.
    Lg Anja

  6. Na das ist mal eine etwas andere Art! Ich habe erst vor Kurzem auf Pinterest so eine (witzige) Methode gelesen

    Diese geht aber andersherum: Erst Apfelessig (um den Kleber der Nissen aufzulösen) drauf, trocknen lassen. Dann Kokosnussöl drauf und über Nacht (oder Tag) drauflassen. Auskämmen-Ausspülen.

    Wir hatten zum Glück noch keine Läuse! Wie geht es nach der Mayonaise bei Dir weiter? Puren Essig als Spülung? Ohne Mayonaise auszuwaschen? Essig einwirken lassen? Dann kämmen?

    Welchen Essig/Mayo nimmst du oder ist das egal?

    LG
    Petra

  7. Ich geb`s zu, ich war Heute ziemlich erleichtert, als ich feststellte, dass wenigstens die Haarpracht von Prinzchen noch vorhanden ist;-)
    Aber ich kann die Verzweiflung sehr gut nachvollziehen, Läuse sind auch bei uns zu einem Schreckgespenst geworden.
    Los geworden sind wir sie allerdings weder mit Kahlschlag noch mit Mayonnaise 😉

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