So lässt sich’s leben

So wenig braucht es zuweilen, um wieder ein paar Gänge tiefer zu schalten: Einen Sohn, der sich eine Schallplattensammlung zum Geburtstag wünscht, eine Mama, die die gewünschten Schallplatten bei Ricardo ersteigert, gute Freunde, die Karlssons Schallplattensammlung gerne bereichern möchten und dann noch ein paar Buchbestellungen, die dich dazu zwingen, Nachschub zu holen. Und schon hast du, was du dir seit Tagen sehnlichst gewünscht hast, nämlich ein paar Stunden, die du ganz alleine mit dir und deinen Gedanken verbringen kannst, währenddem du durchs Mittelland kurvst, um Schallplatten, Bücher, Plattenspieler und noch einmal Schallplatten einzusammeln. Als ob dies nicht schon des Glücks genug wäre, verfährst du dich einmal mehr so heillos, dass du dir wünschst, du hättest dir eben doch ein GPS angeschafft, anstatt dich auf dein iPad zu verlassen.

Wie, ihr versteht nicht, was ich so toll finde daran, dass ich mich an einem sonnigen Samstagmorgen im November verfahre? Aber das ist doch klar. Erstens war ich so lange von zu Hause weg, dass das ganze Chaos schon beseitigt war, als ich endlich wieder zu Hause ankam und zweitens gibt es wohl kaum eine bessere Art, sich eine neue Geschichte auszudenken, als wenn man gelangweilt hinter dem Steuer sitzt und sich fragt, wo das alles enden wird und wie das alles aussehen würde, wenn du ein GPS hättest, das dich in die Irre führen würde. Alles in allem kann ich also auf einen sehr erfolgreichen Samstag zurückblicken: Sieben Bücher verkauft, zwei Stapel Schallplatten und einen Plattenspieler erstanden, eine aufgeräumte Wohnung, ohne dass ich dafür einen Finger krumm machen musste und viele neue Sätze im Kopf, die mir dabei helfen werden, meine 50’000 Wörter zu vollenden. Wenn das kein gelungener Tag war, was dann?

4 Gedanken zu “So lässt sich’s leben

  1. Freue mich, daß du wieder glücklich bist….was so eine „Irrfahrt“ doch alles bewegt……….Liebe Grüße

  2. Wie Recht sie doch hat, die Sandra Rayne, die ich leider noch immer nicht angehört habe…

    Ich bin froh, dass mich das Novembern doch noch gepackt hat. Obschon: So richtig drin, wie ich drin sein möchte, bin ich auch nicht. Dazu habe ich wohl momentan einfach zu viel um die Ohren.

  3. Dazu passt wunderbar der Refrain aus Sandra Rayne’s Lied „GPS“:
    …Let’s put away that GPS
    Cause getting lost is not a waste of time…

    Mich hat das Novemberschreiben dieses Jahr leider nicht geepackt – aber egal: Ich hab‘ meine Nische gefunden.
    Freut mich, dass es bei dir so gut läuft 🙂 .

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