Sechs Dinge, die mir zeigen, dass ich zum alten Eisen gehöre

  • Zweimal bis ein Uhr nachts Sachen für den Adventsmarkt fertigstellen, ein Tag am Marktstand, eine Gottesdienstmoderation und mein Körper spielt die beleidigte Leberwurst. Führt sich auf wie ein übellauniger Teenager, der den ganzen Tag nur noch schlafen, herumlümmeln und sich mit Koffein volllaufen lassen will. 
  • Ich muss mir von meinen Kindern erklären lassen, wie Android funktioniert. Apple ist ja sowas von altmodisch. Elternkram halt.
  • Die Hits, zu denen wir als Teenager getanzt haben, bekomme ich heute auf der Trompete vorgeblasen. 
  • Meine Ansichten kommen aus der Mode. Nein, sie haben sich nicht grundlegend geändert, sie sind einfach nicht mehr so gefragt. Wer in sein will, bekommt keine Gänsehaut, wenn er an den Fall des Eisernen Vorhangs denkt, sondern ärgert sich über die Herausforderungen, die das Ganze mit sich gebracht hat. Wer in sein will, sieht im Fremden auch keine Chance zur Horizonterweiterung, sondern einzig und allein eine Bedrohung. (Na ja, immerhin sind wir noch nicht so weit, dass Ecopop an der Abstimmungsurne eine Chance hatte…) 
  • Wenn mir junge Frauen erzählen, wie das heutzutage so läuft zwischen Männlein und Weiblein, überkommt mich ein unbändiger Drang, mich bei Alice Schwarzer auszuheulen. (Dabei bin ich nicht mal besonders feministisch, sondern vertrete noch immer die Ansicht, der Welt ginge es am besten, würden Frauen und Männer endlich zusammenspannen.)
  • Ich verstehe gewisse junge Mütter nicht mehr. (Laufgitter? Kinderleine? Anschnallen im Hochstuhl? Das kann doch nicht euer Ernst sein.)

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9 Gedanken zu “Sechs Dinge, die mir zeigen, dass ich zum alten Eisen gehöre

  1. Neinein :-)… Nicht mehr heutzutage – früher mal in der Vergangenheit. Heutzutage geniesse ich meinen Freilauf ;-)…

    Liebe Grüsse und einen schönen Tag * Céline.

  2. Wie ich sie doch kenne, Deine Beispiele… Ich glaube sogar, dass Deine Kinder Dir dankbar sein werden, dass Du nicht andauernd hinter ihnen hergerannt bist. Ich zumindest bin äusserst froh, dass ich als Jüngste von sieben so meine Freiheiten hatte…
    Euch auch einen schönen Tag.
    LG
    Tamar

  3. Super Artikel übrigens über das Rössligeschirr! Bei uns hier sieht man das eigentlich nie, aber ich mag mich an meine Kindheit erinnern: da waren x Familien damit unterwegs. Und ich wünschte mir sehnlichst auch so ein Ding – für mich selbst :-)…

  4. Danke, liebe Tamar, für Deine Rückmeldung! Ja, die gibt es, diese Mütter – und zwar zuhauf. Ich erlebe es immer wieder, vor allem aber im Schulalltag. Wie oft wurde ich da von anderen Eltern schon schräg angeschaut, weil meine Kinder dies und das (meist Wege innerhalb unserer Gemeinde) selbst erledigen müssen. Oder weil unsere Kinder stundenlang draussen spielen und sich dabei halt auch mal etwas vom Haus entfernen (also die fünf älteren davon, die beiden kleinen weiss ich noch gerne unter meiner Beaufsichtigung). Manchmal kommt auch mal eine Mutter mit ihren Kindern zu Besuch – ein Gespräch mit der Mutter kann aber nicht stattfinden, da sie nonstop ihrem Nachwuchs hinterherrennt und ihn ermahnt, da nicht hochzugehen und dort nicht hinzugehen, weil alles ach so gefährlich ist. Ich könnte da noch x Beispiele nennen. So z. B. auch die Mutter eines Acht- und eines Neuntklässlers, die sich am Elternabend zu Wort meldete und befand, es gehe für sie als Mutter nicht an, dass ihr Kind nachmittags nach der Schule (angekündigt) nachsitzen müsse und dies dann erst eine Lektion nach dem eigentlichen Schulschluss ihres Kindes geschehe, weil die zuständige Lehrerin in besagter Lektion noch eine andere Klasse unterrichte. Sie als Mutter stehe da zu Hause unsagbare Ängste aus, wenn ihr Kind eine halbe Stunde später als erwartet nach Hause komme. In der achten Klasse, notabene. Ich bin da etwas anders gestrickt, denke aber, dass mir das unsere Kinder nicht krumm nehmen…
    Einen – trotz Nebeldecke – ganz schönen Tag wünsche ich Dir und Deiner Familie! Liebe Grüsse * Céline.

  5. Liebe Céline

    Mütter wie Dich meine ich natürlich nicht, denn als erfahrene Mutter bist Du durchaus in der Lage, abzuschätzen, wann es nicht ohne zusätzliche Sicherung geht. (Habe bei Swissmom mal einen Artikel zum Thema geschrieben: http://www.swissmom.ch/familie/zusammenleben/sicherheit/kinder-auf-raedern/sicher-unterwegs-zu-fuss/der-laufgurt-unverzichtbar-oder-ueberfluessig/)
    Grosse Mühe habe ich aber mit den überängstlichen „Anfängermüttern“, die ihr Kind zum Vornherein an die Leine legen, weil sie nur so ihre eigene Angst im Griff haben. Mütter, die ihren Kindern nichts zutrauen und sie deswegen daran hindern, mit Gefahren umgehen zu lernen. Leider dünkt mich, dass es immer mehr Mütter gibt, die gar nicht erst versuchen, einen Weg zu finden, sondern sich – und anderen Müttern – schon von Anfang an einreden, anders gehe es gar nicht. Diese Haltung kann ich offen gestanden nicht nachvollziehen.
    Dir und Deinen Lieben auch eine geruhsame Adventszeit.
    Herzlich
    Tamar

  6. Ich erkenne mich auch wieder….
    … bis zum Teil mit *junge Mutter* und *Kinderleine* und *anschnallen im Kinderhochstuhl*.
    Mit *junge Mutter* kann ich mit fast 38 Lenzen nicht gemeint sein…
    Und das Ding mit der Kinderleine: ich fand (und finde im Prinzip) das Ding absolut schrecklich. Aber Kind Nummer sieben ist so ein Klettermax – und das schon seit gut halbjährig. Da kannst Du nicht mit dem Kind einkaufen gehen ohne dass es im Wägelisitz ununterbrochen aufsteht und sich aus dem Wagen hangelt. Einmal kurz umgedreht und schon steht es… Am Fliessband der Kasse kannst Du die Bestandteile des Wocheneinkaufes (und der ist bei mir ausgedehnt, sprich zwei seeeehr volle Einkaufswagen) nur einhändig aufs Förderband legen, da Du mit der anderen Dein Kind festhalten musst. Das drosselt das Tempo enorm, steigert aber den Stresspegel im selben Mass, wenn Du siehst, dass die Schlange hinter der Kasse lang und länger wird. Also entscheidest Du Dich, kurz mal beide Hände zum Waren befördern einzusetzen… … um einige Sekunden später in bleiche Gesichter zu blicken, die stammelnd Richtung Deines Kindes weisen – welches natürlich das Rampenlicht voll geniesst und noch etwas waghalsigere Manöver ausführt als gewöhnlich. Item… Schliesslich habe ich mich dann bei der Kassiererin darüber ausgeheult, dass die Wagen keine Gurte hätten wie diejenigen beim schwedischen Möbelhaus. Sie hat daraufhin gemeint, sie würden so *Gurte* verkaufen – et voilà: schon war ich minder oder mehr stolze Besitzerin einer solchen Leine. Der Leinenteil wurde aber abmontiert und einfach das *Gstältli* dazu verwendet, Kind Nummer sieben im Einkaufswagen anzuschnallen, sobald es damit begann, unablässig und gefährlich herumzuturnen… Mittlerweile ist das Kind ziemlich genau eineinhalb Jahre alt und mir fällt beim Schreiben auf, dass wir das Leinenteil schon länger nicht mehr in Gebrauch hatten *Houz aalänge*!
    Womit wir zum *Anschnallen im Kinderhochstuhl* kommen… Nun ja, wie soll ich sagen: auch dies praktizieren wir. Schliesslich möchten wir beide Erwachsenen auch mal etwas Nahrung aufnehmen. Denn dazu würden wir beim ganzen Trubel, der bei uns grundsätzlich am Tisch herrscht und der uns meist schon vom Essen in warmer Form abhält, wohl gar nicht mehr kommen, wenn wir noch ununterbrochen Klettermax festhalten und beaufsichtigen müssten. So gönnen wir uns den *Luxus*, zumindest nicht auch noch darauf achten zu müssen, dass Kind Nummer sieben wahlweise entweder vom Stuhl fällt (denn den Sicherheitsbügel mussten wir schon vor geraumer Zeit aus Sicherheitsgründen abmontieren, da das Kind immer auf den Stuhl kletterte und daran hängen blieb) oder plötzlich auf dem Tisch sitzt.
    So sieht das bei uns aus :-)…
    Es sind leider nicht alle Kinder gleich handlebar und hin und wieder muss man über seinen Schatten (oder seine Prinzipien) springen… Aber das kennst Du ja bestimmt auch.
    Ich wünsche Dir eine schöne, möglichst geruhsame erste Adventswoche und schicke Dir liebe Grüsse * Céline.

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